Subhandlung 12, Nebenschauplatz 7823: Kolumbien

also sprach Zarathustra..
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Phoenix
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Subhandlung 12, Nebenschauplatz 7823: Kolumbien

Post by Phoenix » Thu 16. Sep 2004, 11:09

Folge 34256, Teil 41962,
Subhandlung 12, Nebenschauplatz 7823: Kolumbien


Tief in seiner im Handumdrehen selbst gegrabenen, spontan improvisierten, aber trotzdem vollklimatisierten und mit Biertheke ausgestatteten Tarngrube wartet MacGyver auf seinen Einsatz. Der PATE, Kolumbiens größter Drogenschieber und Waffenhändler, soll hier heute einen gaaaaaaaaanz großen Deal abziehen. Davon hat MacGyver mit seinem aus Maschendrahtzaun und Kugelschreiber improvisierten, hochempfindlichen Funkempfänger Wind bekommen. Und jetzt sitzt er hier, ein Bier in der Hand, und wartet auf seinen Einsatz.
Der Gameboy aus Laubresten und selbst geschnitzten Schaltkreisen (0,25µm mit bloßem Auge und einem stumpfen Taschenmesser - das soll ihm erst mal einer nachmachen!) liegt schon seit Stunden unbenutzt auf dem Boden. Nach 12 Minuten alle Highscores geknackt, da ist der Pepp eben raus.
Er denkt schon daran, sich einen Flugzeugträger zu basteln, um die Zeit irgendwie totzuschlagen, als er plötzlich ein Geräusch hört: "Bssssss.......bssssssss........."
DA! Die kolumbianische Schmeißfliege! Nicht gerade sehr intelligent, aber todgefährlich! Was wird sie wohl schmeißen? Blätter? Blumen? Äste? 205er Altreifen?
MacGyver überlegt noch, wie er das Mistvieh auf bequemste Art und Weise töten kann, als er hart von einem Ford Taunus 16V Motorblock am Kopf getroffen wird.
"Scheiß Mistvieh, dich mache ich alle!" brüllt MacGyver hasserfüllt, als er aufsteht und mit der Hand (angewachsen, nicht gebastelt) ausholt, doch dann sieht er das Scheinwerferpaar die Straße hinaufkommen. "Okay, Galgenfrist für dich, du Fliegendreck... Der PATE kommt....."
MacGyver schleicht näher heran und schaltet das in Windeseile aus Yps Gimmick Nr. 347896156 und einem Ford Taunus 16V Motorblock gebastelte Richtmikrofon mit Dolby Surround Kopfhörer ein, um jedes schmutzige Detail mitzubekommen: "Es ist alles vorbereitet, mein PATE. Erstklassige Qualität. 5 Tonnen in 1g-Päckchen, nur allerfeinste Ware. Habe ich selber probiert." Er hält seine schwieligen Hände hoch:
"Und selber abgepackt..."
"Waaaaaaaaaas? Du hast von meinem Stoff probiert???"
"Aber...."
"Nichts aber!" Der Pate ballert 12 Magazine á 36 sündhaft teure, handgedrehte Kugeln in den Körper des armen Wichtes, wie MacGyver dem Counter seines aus Ansaugkrümmer und Zündverteiler gebastelten Langstrecken-Kugelzählers mit Fuzzy-Logik (eigentlich überflüssig, aber das saß zeitlich drin) entnehmen kann.
"Noch jemand Lust, mal zu probieren??"
Schweigend wird dem PATEN die Tür geöffnet, und die finstere Gesellschaft tritt ein.
Als die Tür krachend ins Schloß fällt, atmet MacGyver tief durch: "Also dann... los!"
Er pirscht sich Meter für Meter an die Lagerhalle heran. Um die Geräusche zu dämpfen, hat er sich aus Moosgeflecht, toten Schnecken und Pferdeäpfeln extrem schallabsorbierende Schuhsohlenbeläge gebastelt, die ihn nahezu unhörbar machen (Zumindest dann, wenn er nicht gerade furzt - aber MacGyver arbeitet daran.)
Keine Zeit, dieses Meisterwerk technischer Improvisationskunst zu bestaunen:
Die erste Wache nähert sich! MacGyver ist zwar in seinem aus Teebeuteln und Aldi-Tüten gefertigten Tarnanzug nahezu unsichtbar (Zumindest dann, wenn er nicht gerade an einer Taschenlampe aus Glühwürmchen, Herzschrittmacher und Vergaserteilen werkelt), aber er zögert trotzdem keine Sekunde: Aus einem rostigen Nagel, alten Mahnschreiben und 5 Leberwurstschnitten zaubert MacGyver eine geräuschlose Betäubungs-Gasgranate, die er dem Wachposten in den Weg wirft.
Noch ehe die Wache begreift, was hier gespielt wird, sackt sie mit einem leisen "Hä??? Leberwurst?" in sich zusammen.
MacGyver hat keine Zeit zu verlieren und sprintet weiter: In Sekundenschnelle ist er auf dem Dach des Gebäudes - und verflucht die Feuerleiter, die ihm das ermöglichte: "Scheiße! Ich wollte mir doch eine hydraulische Ausziehleiter mit Infrarotsichtkopf und digitalcodierter Fernbedienung aus der leeren Ravioli-Dose dort drüben basteln! Mist...."
Von den Dachfenstern aus hat MacGyver hervorragenden Blick auf die Szenerie unter ihm: Um eine große Europalette herum stehen die Bösewichte und prüfen die Ware. Das ist DER Zeitpunkt, um einen seiner berühmten "Ach du Scheiße, es ist McGyver, und er hat einen Kugelschreiber in der Hand"-Überraschungsangiff zu starten!
MacGyver tastet nach seinem Kugelschreiber - soll er diese todbringende Waffe jetzt einsetzen? Nein, besser noch nicht!
Stattdessen nimmt er etwas Kies vom Dach, eine Schraube des Dachfensters und seine Unterhose (Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen - dies ist zwar keine ungewöhnliche Situation für MacGyver, aber er wollte schon immer mal etwas aus seiner Schiesser Feinripp basteln), um daraus eine scharfe Splittergranate zu fertigen.
Noch kurz ein Bungee-Seil aus einem Kaugummi und zwei Schnürsenkeln gezaubert (5t Nutzlast, TÜV-geprüft: Eine kleine Sicherheitsreserve muß eben sein), und schon fliegt die Granate durch das Fenster, gefolgt von MacGyver.
Die Bösewichte scheinen eher belustigt: "Eh, Ronaldo, da fliegt eine Unterhose durchs Fenster! Haha! Ha!"
"Sehe ich, Luigi! Schiesser Feinripp! Und der Penner, dem das augebollerte Mörderteil gehört, hat sogar noch seine Initialen hineingestickt: M.G.!"
Auf einmal wird Luigi leichenblass: "M.G.? Times New Roman Fett-Kursiv, 12pt???"
"Exakt, Luigi. Was ist los mit dir? Ist doch nur eine dämliche, zugefurzte Unterhose, Gr. 9!"
Ja, weißt du denn nicht, was M.G in Times New Roman Fett-Kursiv, 12pt bedeutet? Das heißt...das ist MacGyvers Unterhose!
DECKUNG!!!!"
Die Ganoven schmeißen sich hinter die Palette, als die Unterhose aufprallt und in einer ohrenbetäubenden Explosion explosionsartig explodiert. Ein unangenehmer Geruch macht sich in der Halle breit.
Sekundenbruchteile später erscheint MacGuyver an seinem Bungee-Seil, überlegen lächelnd, wie er nach unten federt.
Luigi ist blasser als blass: "...MacGyver!! Scheiße, wir sind erledigt!"
Ronaldo ist blasser als Luigi, also blasser als blass als blass: "Verdammt, er ist es wirklich! Und... er hat einen Kugelschreiber in seiner Hand!"
MacGyver spielt unauffällig mit dem Kugelschreiber: "Na, Jungs? Überrascht?"
In diesem Augenblick erscheint der Pate aus seiner Deckung: "MacGyver..., ich habe dich erwartet, du
Bastelfreak. Ich bin keineswegs überrascht, ganz im Gegenteil: Ich wusste, das du kommst. Und ich bin
vorbereitet!!!" Der Pate öffnet seinen Mantel: Waffen bis zum Abwinken! Raketenwerfer, MGs, TNT,
Plastiksprengstoff, Panzerwaffen, Knallerbsen...
Luigi ist trotzdem nicht überzeugt: "Aber, mein Pate..., er hat einen Kugelschreiber!"
"Einen Kugelschreiber? HA! Daß ich nicht lache! HAHAHA!"
MacGyver weiß, dass mit dem Paten nicht zu spaßen ist: Das ist immerhin ein respektvolles Waffenarsenal. Wenn er auch nur Gelegenheit hat, eine einzige seiner Waffen abzufeuern, war das MacGyvers letzte Unterhosen-Splittergranate!
Der Pate greift zum Raketenwerfer - oha!
Jetzt zählt jeder Sekundenbruchteil! MacGyver handelt instinktiv: Kugelschreiber aufschrauben, Feder
und Druckknopf herausnehmen, mit rechtem Socken verbinden, Reißverschluss hinzufügen, das Ganze
unter ständigem Rühren mit Gebisshaftcreme vermengen, ein paar Unterhosenfetzen hinzufügen - fertig
ist die Mumienmaske, die jeden Verbrecher vor Schreck erstarren lässt und wehrlos macht.
MacGyver setzt die Maske triumphierend auf, und... ...nichts passiert. Shit! Das ist MacGyver doch noch nie passiert, seine Bastelei funktioniert nicht! Er zählt in Gedanken die Zutaten durch, und da fällt ihm ein, was er vergessen hat: Das Sportlenkrad! Der Mief seiner eigenen Splittergranate war wohl doch zu stark.
"Okay! Schon gut, Pate! Ich gebe auf!"
MacGyver überlegt fieberhaft, was er machen soll, als er hinter dem Paten etwas an der Wand entdeckt.
Das ist es!
Der Pate weiß zwar nicht, wieso MacGyver jetzt eine Maske aus Unterhosenfetzen trägt, aber es ist ihm egal - MacGyver gibt auf, das allein zählt.
"Das ist auch besser so für dich! Keiner stellt sich dem Paten ungestraft in den Weg... Schnappt ihn euch, Jungs..."
MacGyver muss Zeit gewinnen: "MOMENT!"
MacGuyver guckt mächtig böse: "Wenn ihr mich anfasst, hole ich meinen großen Bruder.... Big Mac!"
Ronaldo und Luigi zögern: "Hmmm.... klingt gefährlich..."
Das kommt auch dem Paten irgendwie bekannt vor: "Hmmm... Big Mac... irgendwoher kenne ich das... will der uns nur verscheißern, oder steckt da was hinter?"
Genau darauf hat MacGyver spekuliert: Die Drogenhändler sind unaufmerksam!
In Windeseile bastelt er einen Kieselstein aus einem zufällig herumliegenden Kieselstein zusammen und schmeißt damit nach dem Paten.
"Ha! Lächerlich, MacGyver!"
Der Pate hat den Wurf gesehen und weicht spielend aus.
"Idiot! Hast eine dämliche Schmeißfliege getroffen! Und vor dir zittert die Unterwelt? Lächerlich!"
Der Pate hält sich immer noch den Bauch vor Lachen, als er ein lautes, fieses Summen hört: "Was... "
Weiter kommt er nicht: Frontal von einer riesigen Schiffsschraube getroffen, bricht der Pate zusammen.
Ronaldo und Luigi ergreifen daraufhin entsetzt die Flucht: "Aaaahh! Schmeißfliegen! Aahhhh!" Die beiden verschwinden stolpernd in der Dunkelheit.
"Kleine Fische", denkt sich MacGyver, und lässt die beiden laufen. Aus der Dunkelheit hört er kurz darauf zwei metallische Geräusche wie von einem Amboß und einem Lenkgetriebe, als er dem Paten Handschellen (aus einem gebrauchten Vibrator und einer Ford Taunus 16V Ölwanne gebastelt) anlegt.
Bestens gelaunt, eine Melodie auf den Lippen und den Paten im Kofferraum, fährt MacGyver seinem
nächsten Abenteuer entgegen: "Hörst du Schmeißfliegen summen, wird dein Schädel brummen...
Dummdidumm..."
Immer einen Witz auf den Lippen. So ist er halt, unser MacGyver.
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Post by Berti » Sun 26. Sep 2004, 09:47

und der darf da ja auch nich fehlen:

Notizen eines unerfahrenen Chilitesters, der seinen Urlaub in Texas verbrachte :

"Kürzlich wurde mir die Ehre zuteil, als Ersatzpunktrichter bei einem Chili-Kochwettbewerb zu fungieren. Der Ursprüngliche Punktrichter war kurzfristig erkrankt und ich stand gerade in der Nähe des Punktrichtertisches herum und erkundigte mich nach dem Bierstand, als die Nachricht über seine Erkrankung eintraf.

Die beiden anderen Punktrichter (beide gebürtige Texaner) versicherten mir, dass die zu testenden Chilis nicht allzuscharf sein würden. Außerdem versprachen Sie mir Freibier während des ganzen Wettbewerbes und ich dachte mir: PRIMA, LOS GEHT`S!

Hier sind die Bewertungskarten des Wettbewerbes:

Chili Nr 1: Mike`s Maniac Mobster Monster Chili
Richter1: Etwas zu Tomatenbetont; amüsanter kick
Richter2: Angenehmes, geschmeidiges Tomatenaroma. Sehr mild.
Edgar: Ach Du Scheiße! was ist das für Zeug!? Damit kann man getrocknete Farbe von der Autobahn lösen!!
Brauchte zwei Bier um die Flammen zu löschen; ich hoffe, das war das übelste. Diese Texaner sind echt bescheuert!

Chili Nr 2: Arthur`s Nachbrenner Chili
Richter 1: Rauchig, mit einer Note von Speck. Leichte Pepperonibetonung
Richter 2: Aufregendes Grill-Aroma, braucht mehr Peperonis um ernst genommen zu werden.
Edgar: Schließt dieses Zeug vor den Kindern weg! Ich weiß nicht, was ich außer Schmerzen hier noch schmecken könnte. Zwei Leute wollten mir erste Hilfe leisten und schleppten mehr Bier ran, als sie meinen Gesichtsausdruck sahen.

Chili Nr 3: Fred`s berühmtes "Brennt die Hütte nieder Chili"
Richter 1: Exzellentes Feuerwehrchili! Mordskick! Bräuchte mehr Bohnen.
Richter 2: Ein Bohnenloses Chili, ein wenig salzig, gute Dosierung roter Pfefferschoten.
Edgar: Ruft den Katastrophenschutz! Ich habe ein Uranleck gefunden. Meine Nase fühlt sich an, als hätte ich Rohrfrei geschnieft. Inzwischen weiß jeder was zu tun ist. Bringt mir mehr Bier, bevor ich zünde!! Die Barfrau hat mir auf den Rücken geklopft; jetzt hängt mein Rückgrat vorne am Bauch. Langsam krieg ich eine Gesichtslähmung von dem ganzen Bier.

Chili Nr. 4: Bubba`s Black Magic
Richter 1: Chili mit schwarzen Bohnen und fast ungewürzt. Enttäuschend.
Richter 2: Ein Touch von Limonen in den schwarzen Bohnen. Gute Beilage für Fisch und andere milde Gerichte, eigentlich kein richtiges Chili.
Edgar: Irgendetwas ist über meine Zunge gekratzt, aber ich konnte nichts schmecken. Ist es möglich einen Tester auszubrennen? Sally, die Barfrau stand hinter mir mit Biernachschub; die hässliche Schlampe fängt langsam an HEIß
auszusehen; genau wie dieser radioaktive Müll, den ich hier esse. Kann Chili ein Aphrodisiakum sein?

Chili Nr. 5: Lindas legaler Lippenentferner
Richter 1: Fleischiges, starkes Chili. Frisch gemahlener Cayennepfeffer fügt einen bemerkenswerten kick hinzu. Sehr beeindruckend.
Richter 2: Hackfleischchili, könnte mehr Tomaten vertragen. Ich muss zugeben, dass der Cayennepfeffer einen bemerkenswerten Eindruck hinterlässt.
Edgar: Meine Ohren klingeln, Schweiß läuft in Bächen meine Stirn hinab und ich kann nicht mehr klar sehen.
Musste furzen und 4 Leute hinter mir mussten vom Sanitäter behandelt werden. Die Köchin schien beleidigt zu sein, als ich ihr erklärte, dass ich von Ihrem Zeug einen Hirnschaden erlitten habe. Sally goss Bier direkt aus dem Pitcher auf
meine Zunge und stoppte so die Blutung. Ich frage mich, ob meine Lippen abgebrannt sind.

Chili Nr 6: Veras sehr vegetarisches Chili
Richter 1: Dünnes aber dennoch kräftiges Chili. Gute Balance zwischen Chilis und anderen Gewürzen.
Richter 2: Das beste bis jetzt! Aggressiver Einsatz von Chilischoten, Zwiebeln und Knoblauch. Superb!
Edgar: Meine Därme sind nun ein gerades Rohr voller gasiger, schwefeliger Flammen. Ich habe mich vollgeschissen als ich furzen musste und ich fürchte es wird sich durch Hose und Stuhl fressen. Niemand traut sich mehr hinter mir zu stehen. Kann meine Lippen nicht mehr fühlen. Ich habe das dringende Bedürfnis, mir den Hintern mit einem großen Schneeball abzuwischen.

Chili Nr 7: Susannes "Schreiende-Sensation-Chili"
Richter 1: Ein moderates Chili mit zu großer Betonung auf Dosenpeperoni.
Richter 2: Ahem, schmeckt als hätte der Koch tatsächlich im letzten Moment eine Dose Peperoni reingeworfen.
Ich mache mir Sorgen um Richter Nr. 3. Er scheint sich ein wenig unwohl zu fühlen und flucht völlig unkontrolliert.
Edgar: Ihr könnt eine Granate in meinen Mund stecken und den Bolzen ziehen; ich würde nicht einen Mucks fühlen.
Auf einem Auge sehe ich gar nichts mehr und die Welt hört sich wie ein großer rauschender Wasserfall an.
Mein Hemd ist voller Chili, dass mir unbemerkt aus dem Mund getropft ist und meine Hose ist voll mit Lavaartigem Schiss und passt damit hervorragend zu meinem Hemd. Wenigstens werden sie bei der Autopsie schnell erfahren was mich getötet hat. Habe beschlossen das Atmen einzustellen, es ist einfach zu schmerzvoll. Was soll`s, ich bekomme eh keinen Sauerstoff mehr. Wenn ich Luft brauche, werde ich sie einfach durch dieses große Loch in meinem Bauch einsaugen.

Chili Nr. 8: Helenas Mount Saint Chili
Richter 1: Ein perfekter Ausklang; ein ausgewogenes Chili, pikant und für jeden geeignet. Nicht zu wuchtig, aber würzig genug um auf seine Existenz hinzuweisen.
Richter 2: Dieser letzte Bewerber ist ein gut balanciertes Chili, weder zu mild noch zu scharf. Bedauerlich nur, dass das meiste davon verloren ging, als Richter Nr. 3 ohnmächtig vom Stuhl fiel und dabei den Topf über sich ausleerte.
Bin mir nicht sicher, ob er durchkommt. Armer Kerl; ich frage mich, wie er auf ein richtig scharfes Chili reagiert hätte.
It's 2022 and I still linger in the doorway...

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Aus dem Leben eines Studenten

Post by Phoenix » Sun 26. Sep 2004, 11:14

1. Semester
05:30
Der Quarz-Uhr-Timer mit Digitalanzeige gibt ein zaghaftes "Piep-Piep" von sich. Bevor sich dieses zu energischem Gezwitscher entwickelt, sofort ausgemacht, aus dem Bett gehüpft. Fünf Kilometer Jogging um den Aasee, mit einem Besoffenen zusammengestoßen, anschließend eiskalt geduscht.

06:00
Beim Frühstück Wirtschaftsteil der Vortagszeitung repetiert und Keynes interpretiert. Danach kritischer Blick in den Spiegel, Outfit genehmigt.

07:00
Zur Uni gehetzt. H1 erreicht. Pech gehabt: erste Reihe schon besetzt. Niederschmetternd. Beschlossen, morgen doch noch eher aufzustehen.

07:30
Vorlesung, Mathe Kolberg. Keine Disziplin! Einige Kommilitonen lesen Sportteil der Zeitung oder gehen zu Bölling frühstücken. Alles mitgeschrieben. Füller leer, aber über die Witzchen des Dozenten mitgelacht.

08:00
Vorlesung, Buchführung Issel. Verdammt! Extra neongrünen Pulli angezogen und trotz eifrigem Fingerschnippens nicht drangekommen.

10:45
Nächste Vorlesung. Nachbar verläßt mit Bemerkung "Sinnlose Veranstaltung" den Raum. Habe mich für ihn beim Prof entschuldigt.

12:00
Mensa Stammessen II. Nur unter größten Schwierigkeiten weitergearbeitet, da in der Mensa zu laut.

12:45
In Fachschaft gewesen. Mathe Script immer noch nicht fertig. Wollte mich beim Vorgesetzten beschweren. Keinen Termin bekommen. Daran geht die Welt zugrunde.

13:00
Fünf Leute aus meiner 0-Gruppe getroffen. Gleich für drei AG's zur Klausurvorbereitung verabredet.

13:30
Dreiviertelstunde im Copyshop gewesen und die Klausuren der letzten 10 Jahre mit Lösungen kopiert. Dann Tutorium: Ältere Semester haben keine Ahnung.

15:30
In der Bibliothek mit den anderen gewesen. Durfte aber statt der dringend benötigen 18 Bücher nur vier mitnehmen.

16:00
Proseminar. War gut vorbereitet. Hinterher den Assi über seine Irrtümer aufgeklärt.

18:30
Anhand einschlägiger Quellen die Promotionsbedingungen eingesehen und erste Kontakte geknüpft.

19:45
Abendessen. Verabredung im "Blauen Haus" abgesagt. Dafür Vorlesungen der letzten paar Tage nachgearbeitet.

23:00
Videoaufzeichnung von WiSo" angesehen und im Bett noch das "Kapital" gelesen. Festgestellt, 18-Stunden-Tag zu kurz. Werde demnächst die Nacht hinzunehmen.


13. Semester
10.30
Aufgewacht!! Ach, Kopfschmerzen, Übelkeit, zu deutsch: KATER!

10.45
Der linke große Zeh wird Freiwilliger bei der Zimmertemperaturüberprüfung. (Arrgh!) Zeh zurück. Rechts Wand, links kalt; Mist, bin gefangen.

11.00
Kampf mit dem inneren Schweinehund: Aufstehen oder nicht - das ist hier die Frage.

11.30
Schweinehund schwer angeschlagen, wende Verzögerungstaktik an und schalte Fernseher ein (inzwischen auch schon verkabelt).

12.05
Mittagsmagazin beginnt. Originalton Moderator: "Guten Tag liebe Zuschauer - Guten MORGEN liebe Studenten." Auf die Provokation hereingefallen und aufgestanden.

13.30
In der Cafetaria der Mensa am Aasee beim Skat mein Mittagessen verspielt.

14.30
In Rick's Cafe hereingeschaut. Geld gepumpt und 'ne Kleinigkeit gegessen: Bier schmeckt wieder! Kurze Diskussion mit ein paar Leuten über die neuste Entwicklung des Dollar-Kurses.

15.45
Kurz in der Bibliothek gewesen. Nix wie raus, total von Erstsemestern überfüllt.

16.00
Fünf Minuten im Seminar gewesen. Nichts los! Keine Zeitung, keine Flugblätter - nichts wie weg.

17.00
Stammkneipe hat immer noch nicht geöffnet.

18.15
Wichtiger Termin zuhause: BINGO !!

18:20
Mist! Kein BINGO!! Stattdessen Live-Übertragung von Stöhn-Seles. SAT 1 war auch schon besser...

19.10
Komme zu spät zum Date mit der blonden Erstsemesterin im Havanna. Immer dieser Streß!

01.00
Die Kneipen schließen auch schon immer früher... Umzug ins Jovel.

04.20
Tagespensum erfüllt. Das Bett lockt.

05.35
Am Aasee von Erstsemester über'n Haufen gerannt worden. Hat mich gemein beschimpft.

06.45
Bude mühevoll erreicht. Insgesamt 27,50DM ausgegeben. Mehr hatte die Kleine nicht dabei.

06.05
Schlucke schnell noch ein paar Alkas und schalte kurz das Radio ein. Stimme des Sprechers: "Guten Morgen liebe Zuhörer, gute NACHT liebe Studenten."
"Home is where your WLAN is."

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